Geschichte

Geschichte

Ein Chor für König, Erzbischof und Bürgermeister.

Der Bamberger Oratorienchor 1835 e.V. wurde am 12. Januar 1835 als „Liederkranz“ gegründet. Schon im ersten Jahr verzeichnete der Verein 101 aktive, 202 passive und 15 Ehrenmitglieder und war damit von Beginn an eine wichtige Institution im Bamberger Kulturleben.

Die Mitglieder stammten aus allen gesellschaftlichen Schichten der Domstadt, vorwiegend allerdings aus dem Bürgertum. Verein und Mitglieder haben immer wieder Bamberger Stadtgeschichte geschrieben. Mit zu den Zielen des Vereins gehörte neben den Konzerten auch die Wohltätigkeit. Ob „für die Stadtarmen“, „für verwahrloste Mädchen“ oder zu anderen caritativen Anlässen, der OratorienChor zeigte immer Verantwortung für das Geschehen in seiner Heimatstadt, wie heute als Unterstützer der KulturTafel Bamberg.

Von Beginn an übernahm der Bamberger OratorienChor auch repräsentative Aufgaben für König, Erzbischof und Bürgermeister. So waren die Sänger beispielsweise an Bord, als König Ludwig I. die Kanalschleusen inspizierte. Durch seinen weltlichen Charakter verband er zudem die Konfessionen und sang sowohl bei den Begräbnissen der Erzbischöfe als auch bei der Glockeneinweihung von St. Stephan.

Diesen Charakter hat sich der Bamberger OratorienChor bis heute bewahrt, was ihn nach wie vor zu einem der wertvollsten Bestandteile des Bamberger Lebens macht.

Wichtige Stationen

Juni 2010 Im Bamberger Dom erklingt das Jubiläumskonzert unter anderem mit Mozarts „Venite Populi“, dem Mottostück des Festjahres, und Schuberts „Messe Nr. 5 in As-Dur“.
Februar 2010 Das Festjahr des 175. Jubiläums wird in den Harmoniesälen eröffnet.
Dezember 2009 Mit „Weihnacht in Bamberg und seinen Partnerstädten“ erscheint die erste CD des Bamberger OratorienChores. Am vierten Advent ist der internationale Weihnachtsliederzyklus in St. Otto auch live zu hören.
Oktober 2009 Dreitägige Konzertreise nach Altötting.
Juli 2009 Dvorák und Brahms sind eine gelungene Mischung für ein Sommerkonzert auf der Seebühne in Staffelstein.
März 2009 Der Bamberger OratorienChor bringt in der Michaelskirche Haydns Requiem in c-Moll zur Aufführung.
Dezember 2008 Wieder gemeinsam mit Harald Strauss-Orlovsky und der Sinfonietta Bamberg gestaltet der Bamberger OratorienChor das Bamberger und das Erlanger Weihnachtskonzert 2008.
19. April 2008
Mozarts Missa in c-moll bildet einen weiteren Höhepunkt im musikalischen Wirken des Chores. Christoph Dartsch dirigiert übrigens nicht nur den Chor, sondern auch das wiedergegründete Orchester des Bamberger OratorienChores. Die Presse feiert den Abend als „Klanggewaltigen Chorgesang in Hochform“.
Dezember 2007 An Weihnachten gestaltet der OratorienChor gemeinsam mit Harald Strauss-Orlovsky und der Sinfonietta Bamberg (Mitglieder der Bamberger Symphoniker) das ausverkaufte Weihnachtskonzert in der Konzerthalle.
Oktober 2007 Eine Konzertreise führt den OratorienChor zu Bambergs Partnerstadt Prag. Neben einem offiziellen Empfang beim Bürgermeister steht auch die Gestaltung eines Gottesdienstes auf dem Programm.
15. Juli 2007 Dvorak/Janacek: In der Natur/Klänge aus Mähren, Innenhof Schloss Seehof
11. November 2006 G. F. Händel: Dettinger Te Deum, St. Michael Bamberg
20. März 2005 Johann Sebastian Bach: Matthäus Passion, Kaiserdom Bamberg
4. Juli 2004 Johannes Brahms: Ein Deutsches Requiem, Basilika Vierzehnheiligen
1. Juni 2003 G. F. Händel: Der Messias, St. Kunigund/Basilika Gößweinstein
30. November 2002 Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium Kantaten 1-3, OberePfarre
17. März 2002 Johann Sebastian Bach: Johannes Passion, St. Kunigund Bamberg
27. Mai 2001 Joseph Haydn: Die Schöpfung, Konzerthalle Bamberg
9. Dezember 2000 Camille Saint-Saens: Oratorio de Noel, Obere Pfarre
13. Juli 2000 Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem, Konzerthalle Bamberg
1. Juni 1999 Die musikalische Leitung des Chores wird Christoph Dartsch anvertraut. Seine kompetente und fordernde Art der Probengestaltung bringt frischen Wind in den Chor. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Stimmbildung zum Ausbau der Einzelstimmen. Das Repertoire des Chores erweitert sich, z. B. um 8-12stimmige á capella Stücke. Strahlender Höhepunkt dieser noch jungen Zusammenarbeit war die Eröffnung der Konzertreihe des „Musiksommer Obermain“ in der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen im Juni 2001.
1986 1986 Prof. Dr. Hermann Dechant wird musikalischer Leiter des Bamberger Oratorienchores
In den folgenden Jahren Jahren vertreten Thomas Kuhnlein, Fritz Benl und seit 1998 Herbert van Beek den Bamberger OratorienChor als Vorstand.
1982 / 83 Nach 2 Generalversammlungen bekommt der Bamberger Oratorienchor eine neue Führungsspitze: 1. Vorstand wird Michael Mzyk, Rolf Gröschel tritt das Amt des Dirigenten an. Der Berufsmusiker aus Nürnberg führt sich mit der Aufführung des „Messias“ von Händel in die Konzertszene Bambergs ein.
1973 Nachdem Josef Metzner nicht mehr für das Amt kandidiert, wird Georg Hartmann zum neuen 1. Vorstand gewählt. Es folgen 10 Jahre reger Vereinstätigkeit und unter der Leitung durch Fritz Braun werden über die Grenzen Bambergs hinaus vielbeachtete Konzerte in höchster Qualität aufgeführt.
Sept. 1972 Fritz Braun kehrt nach Bamberg zurück und übernimmt erneut die Chorleitung.
26. Okt. 1970 Unter dem Vorsitz des 1. Vorstands Josef Metzner beschließt die Versammlung, einem Antrag des 2. Vorstands Georg Hartmann stattzugeben und den Chor in „Bamberger OratorienChor 1835 e.V.“ umzubenennen.
1967 Fritz Braun verläßt Bamberg aus beruflichen Gründen und gibt das Amt an Studienrat Helmut Fottner ab. Auch der 1. Vorstand, Bankdirektor Karl Foigele (1942-45 und ab 1948) gibt, allerdings aus gesundheitlichen Gründen, seine Aufgabe ab.
April 1960 Der Festakt zum 125-jährigen Jubiläum wird mit der Aufführung der „Carmina burana“ von Carl Orff zum „Musikereignis des Jahres“. Neuer Dirigent: der junge Gymnasiallehrer Fritz Braun. Unter seiner Leitung wird der Chor nun auch mit modernen Werken vertraut.
Juli 1959 Nach überaus erfolgreichen Jahren legt dieser aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Seiner strengen Probenarbeit und seiner sicheren Hand bei der Auswahl der Chorstücke ist zu verdanken, dass der Liederkranz zum führenden Konzertchor der Stadt avancieren konnte.
11. Aug. 1948 Die Zusammenarbeit mit den neu gegründeten Bamberger Symphonikern findet mit der Aufführung des Stückes „Das Lied von der Glocke“ von Max Bruch ihren Anfang. Chorleiter ist Georg Bauer.
Januar 1946 Nach Jahren eingeschränkter Vereinstätigkeit beginnen wieder regelmäßige Proben und erste Konzerte nach dem Krieg werden aufgeführt. Durch die Krisenjahre hatten die Lehrer Georg Bauer und Georg Kestler den Chor begleitet, unterstützt durch Erwin Haselhuhn und Eduard Cromm, nacheinander 1. Vorsitzende.
19. Febr. 1940 Bedingt durch die andauernde Finanzkrise geht das Vereinsheim für 50.000.- RM in den Besitz der Erzdiözese Bamberg über. Dem Verein wird ein 30-jähriger Pachtvertrag zugesichert.
1935 Die 100-Jahr-Feier findet unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise statt. Vermögen und Mitgliederzahl des Vereins sind stark dezimiert, das NS-Regime hat sich bereits auf die Statuten ausgewirkt, und so kommt wenig Glanz bei den Feierlichkeiten auf.
1927 Das neu gebaute Liederkranzheim kann bezogen werden.
1925 Der Sangesbruder Dr. Georg Seeber vermacht dem Liederkranz sein Anwesen am Gangolfsplatz 1.
1919 Als erstes Konzert nach Kriegsende wird Mozarts „Requiem“ dargeboten, dem Gedenken an die Gefallenen gewidmet. Inzwischen leitet Max Döring (bis 1937) die Geschicke des Vereins.
1911 bis 1932 Valentin Höller, Kgl. Musikmeister, ist in dieser Zeit 1. Chormeister, ein „feinfühliger Musiker aus ganzer Seele, mit feinster Empfindung, voll Energie und Begeisterung“.
1890 bis 1928 Probenraum und Konzertsaal befinden sich in den Zentralsälen an der Promenade.
1882 bis 1910 Der Lehrer Michael Drausnick dirigiert den Chor, Vorstand in dieser Zeit ist der Kgl. Postamtsdirektor Hans Wehe. Musikalischer Schwerpunkt ist der „Kunstvolle „Männersatz“. Bei den fast alljährlich aufgeführten Oratorien kommen auch die Damen zum Einsatz.
27. – 29. Juni 1885 Die „50-jährige Jubelfeier“ wird mit einem Festkonzert in der „elektrisch beleuchteten ehemaligen Karmeliterkirche“ begangen. Das Programm schließt am dritten Tag mit einer „Nachfeier im Theresienhain“. Das Feuerwerk am Abend begeistert nahezu 10000 Besucher.
„Landparthien“… … und viele andere gesellige Unternehmungen würzen das Vereinsleben.
1863 Die protestantische Kirche St. Stephan weiht ein neues Geläut ein. Der Verein gibt Lieder zum Besten.
1. Mai 1862 Unter maßgeblicher Beteiligung des Liederkranzes wird im Saal des „Erlanger Hofs“ in der Luitpoldstraße der „Fränkische Sängerbund“ gegründet, ein Zusammenschluß aller Gesangsvereine Frankens. Gemeinsame Veranstaltungen gehören fortan zu jedem Jahresprogramm.
1853 Der Festakt zur Eröffnung einer „Rettungsanstalt für verwahrloste Mädchen“ bekommt den musikalischen Rahmen durch den Liederkranz Bamberg
1848 Valentin Eduard Becker, der Komponist des „Frankenliedes“ (zum Text von Viktor v. Scheffel) wird Ehrenmitglied des Liederkranzes.
1842 Der Chor begleitet die Leichenfeierlichkeiten für den Erzbischof von Fraunberg mit der Darbietung von Mozarts „Requiem“.
1839 König Ludwig I. von Bayern besichtigt die Kanalschleusen. Mit an Bord des Schiffes: der Liederkranz Bamberg.
Weiter Ziele des Vereins… … „gewisse Feierlichkeiten durch Absingen mehrstimmiger Gesänge zu erhöhen“. Bei keinem wichtigen Ereignis in der Stadt durfte der Liederkranz fehlen:
In den folgenden Jahren… … findet jährlich am Karfreitag ein Wohltätigkeitskonzert in der Michaelskirche statt „zum Besten der Stadtarmen“.
1837 Änderung der Satzung:
Ignaz Schneider wird 1. Vorstand, die musikalische Leitung wird fortan Berufsmusikern übertragen. Erster angestellter Dirigent ist Musikdirektor Hans Maurer.
1835 Im Verlauf des Jahres werden 10 Konzerte dargeboten

Am Ende des Jahres zählt der Verein bereits 101 ordentliche Mitglieder (73 Männer und 28 Frauen), 202 außerordentliche Mitglieder, die die Sache finanziell unterstützen und 15 Ehrenmitglieder!

19. März 1835 Im „Namen Seiner Majestät des Königs“ erhält der Verein die Genehmigung seiner Satzung.
5. Febr. 1835 Nach nur dreieinhalb Wochen veranstaltet der Liederkranz sein erstes Konzert im Saal des Museums.
12. Jan. 1835 Die Gründungsversammlung findet im von der Museumsgesellschaft zur Verfügung gestellten Saal in der Kapuzinerstraße statt. Sekretär wird Michael Romig, dirigierender Vorstand sein Freund, der angesehene Magistratsrat Ignaz Schneider. U. a. wir der jährliche Mitgliedsbeitrag von 1 Gulden und 48 Kreutzer festgelegt.
21. Dez. 1834 Im „Bamberger Tagblatt“ erscheint ein Aufruf des Mathematiklehrers Michael Romig mit dem Titel „Vorschlag zur Errichtung eines Liederkranzes“. Das ist der Beginn einer langen Vereinsgeschichte!